Schaufensterkrankheit
Arterielle Claudicatio intermittens / periphere arterielle Verschlusskrankheit / Atherosklerose der Beinarterien
Die Schaufensterkrankheit ist eine Erkrankung der Blutgefäße. Sie ist auch als arterielle Claudicatio intermittens bekannt. Der Patient klagt über Schmerzen in den Beinen, die beim Gehen auftreten. Durch das Anhalten verschwinden die Beschwerden. Sobald der Patient weitergeht, kehren die Beschwerden jedoch schnell wieder zurück.
Arterielle Claudicatio intermittens kommt vor allem bei Menschen über 60 Jahren vor. Zwischen 25 und 44 Jahren ist nur 1 von 2500 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Der Name 'Schaufensterkrankheit' entstand, weil Menschen mit diesen Beschwerden, die in einer Einkaufsstraße gehen, häufig anhalten, um in ein Schaufenster zu schauen. In Wirklichkeit machen sie dies, um den Schmerz in den Beinen nachzulassen.
Beschreibung der Erkrankung
Bei der Schaufensterkrankheit kommt es zu einer Verengung der Beinarterien durch Atherosklerose. Eine Ablagerung von Kalk und fettigen Substanzen haftet an der Innenwand der Arterien. Dies nennt man Plaquebildung. Dadurch wird die Blutzirkulation im Bein vermindert. Die Beinmuskeln erhalten während des Gehens nicht ausreichend Sauerstoff, wodurch die Beschwerden entstehen. Diese Erkrankung wird häufig (fälschlicherweise) Arterienverkalkung genannt.
Ursache und Entstehung
Die Plaquebildung tritt häufiger bei Rauchern auf. Es gibt verschiedene andere Risikofaktoren, die zur Entwicklung der Schaufensterkrankheit beitragen. Dazu zählen Diabetes, Bluthochdruck und ein vergleichsweise hohes Alter. Zudem haben Männer ein erhöhtes Risiko für arterielle Claudicatio intermittens.
Beschwerden und Symptome
Beschwerden, die bei der Schaufensterkrankheit auftreten, sind:
- Schmerzen, Krämpfe oder ein müdes Gefühl im Bein beim Gehen oder Radfahren.
- Das Stehenbleiben oder Ausruhen vermindert die Beschwerden.
- Die Beschwerden treten nach einer festgelegten Gehstrecke auf.
- Die Schmerzen befinden sich meist in der Wade.
- Die Beschwerden können auch im Gesäßbereich, im Oberschenkel, in der Fußsohle und in den Zehen auftreten.
- Der Fuß des betroffenen Beins kann sich kälter anfühlen oder blass erscheinen.
- Beim Bergaufgehen treten die Symptome früher auf.
- In schweren Fällen sind die Beschwerden auch in Ruhe vorhanden.
Diagnose
Der Arzt oder Physiotherapeut wird zuerst wissen wollen, was die Beschwerden sind, wie lange sie schon vorhanden sind und bei welcher Gehstrecke sie auftreten. Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Puls in den Blutgefäßen des Beins gefühlt und der Knöchel-Arm-Index berechnet wird. Dies basiert auf dem Blutdruck im Unterschenkel und im Arm. Während eines Gehtests wird gemessen, welche maximale Gehstrecke möglich ist, bevor die Beschwerden den Patienten zum Anhalten zwingen.
Außerdem kann mit Ultraschall die Durchblutung beurteilt werden. Eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel zeigt, wo eventuelle Verengungen oder Erweiterungen der Blutgefäße vorliegen. Dieses Kontrastmittel wird vor der Untersuchung in die Blutgefäße gespritzt.
Behandlung
Es ist wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch Bluthochdruck und Diabetes müssen behandelt werden. Dem Patienten wird geraten, viel Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren. Kurz gesagt, einen gesunden Lebensstil anzunehmen.
Die physiotherapeutische Behandlung besteht aus einem Gehtraining von mindestens drei Monaten. Dies führt in fast allen Fällen zu einer Erhöhung der schmerzfreien Gehstrecke. Es sollte täglich dreimal 15-30 Minuten gegangen werden. Bei Auftreten von Schmerzen sollte man noch einige Meter weitergehen, bevor man anhält. Sobald die Beschwerden abgeklungen sind, wird weitergegangen.
Die Verengung eines Blutgefäßes kann vorübergehend operativ behoben werden. Dies macht jedoch nur Sinn, wenn der Patient seinen Lebensstil ändert.
Übungen
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin bei einer Physiotherapie-Praxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
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Nugteren, K. van & Winkel, D. (2008). Onderzoek en behandeling van spieraandoeningen en kuitpijn. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.