Schulterarthrose
Abnutzung des Schultergelenks
Schulterarthrose ist eine weniger häufige Form der Arthrose. Im Volksmund wird sie als Schulterabnutzung bezeichnet. Damit ist gemeint, dass der Knorpel verschwindet. Dies verursacht Schmerzen und Steifheit in der Schulter.
Es ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß, von Schulterabnutzung zu sprechen, da eigentlich keine Abnutzung vorliegt. Wir sprechen daher lieber von Schäden an und Verlust des Gelenkknorpels in der Schulter oder einfach von Schulterarthrose.
Beschreibung der Erkrankung
Gelenkflächen von Knochen sind mit einer dünnen Knorpelschicht überzogen. Dies gilt auch für den Kopf und die Pfanne des Schultergelenks. Der Knorpel wirkt stoßdämpfend und sorgt dafür, dass Kopf und Pfanne reibungslos übereinander gleiten. Bei Schulterarthrose verschlechtert sich die Qualität des Knorpels. Dadurch läuft das Schultergelenk weniger geschmeidig und verliert seine normale Beweglichkeit. Arthrose kann auch zu Schmerzen führen.
Arthrose wird in 4 verschiedene Stufen unterteilt. Im schlimmsten Fall ist der Knorpel vollständig verschwunden. Durch die Arthrose verändert sich das Gelenk und es entstehen Entzündungen der Gelenkschleimhaut rund um das Schultergelenk. An den Rändern des Knochens bilden sich kleine Knochenauswüchse, sogenannte Osteophyten.
Ursache und Entstehung
Arthrose gehört zum normalen Alterungsprozess des Körpers. Fast jeder über 75 hat Arthrose in einem oder mehreren Gelenken. Zum Glück oft ohne Beschwerden. Mit den Jahren nimmt die Qualität des Knorpels ab und es kommt zu Schäden. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Schulterarthrose tritt hauptsächlich bei Menschen über 50 auf.
Schulterarthrose kann auch in jüngeren Jahren auftreten. Der Knorpel kann zum Beispiel durch einen Unfall beschädigt werden. Auch Arthrose kann als Folge anderer Schulterbeschwerden entstehen, wie Labrumverletzungen, Instabilität oder Gelenkentzündungen. Dies kann dazu führen, dass der Knorpel über längere Zeit falsch belastet wird.
Beschwerden und Symptome
Menschen mit Schulterarthrose erleben in der Regel Schmerz und Steifheit im Schultergelenk. Typische Symptome sind:
- Schmerzhafte Schulter, insbesondere beim Beginn von Bewegungen.
- Morgensteifheit. Dies bedeutet, dass die Symptome hauptsächlich morgens oder nach einer längeren Zeit der Inaktivität auftreten. Man muss sich erst "in Bewegung setzen", bevor die Symptome abklingen.
- Crepitationen (ein knackendes Geräusch oder Gefühl in der Schulter bei Bewegung).
- Verminderte Beweglichkeit der Schulterbewegungen.
Nicht alle Symptome sind immer vorhanden, und man kann Phasen mit vielen oder wenigen Symptomen durchlaufen. Es ist oft schwierig anzugeben, wo der Schmerz genau ist.
Diagnose
Nach einem Gespräch mit einem Arzt oder Physiotherapeuten über die Beschwerden folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird die Beweglichkeit der Schulter geprüft. Bei starken oder unklaren Beschwerden wird eine Röntgenaufnahme erstellt. Darauf ist zu sehen, dass der Gelenkspalt zwischen Schulterkopf und -pfanne verengt ist. Auch die eventuelle Bildung von Osteophyten ist sichtbar.
Behandlung
Der Verlust von Knorpel ist nicht rückgängig zu machen. Weg ist weg. Allerdings ist es möglich, den noch vorhandenen Knorpel so gesund wie möglich zu halten, indem man sich regelmäßig und dosiert bewegt. Im Folgenden erklären wir, warum es wichtig ist, in Bewegung zu bleiben.
Knorpel wirkt wie ein Schwamm. Bei Belastung wird er zusammengedrückt und die Abfallstoffe werden abgeführt. Wenn der Druck nachlässt, saugt sich der Knorpel mit Nährstoffen voll. Die Schwammwirkung hält den Knorpel so in Form. Das erklärt auch, warum totale Ruhe schädlich für den Knorpel ist; die Schwammwirkung wird nicht genutzt, was zu einer verminderten Durchblutung von Abfallstoffen und Nährstoffen führt.
Unter der Anleitung eines Physiotherapeuten kann ein Übungsprogramm für die Schulter erstellt werden, um die Auswirkungen von Arthrose zu bekämpfen. Darüber hinaus werden verschiedene Techniken angewendet, um die Schulter so beweglich und schmerzfrei wie möglich zu halten.
Wenn eine konservative Behandlung keine Verbesserung bringt, kann ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Es gibt mehrere Eingriffsmöglichkeiten. Bei stark zunehmenden Beschwerden kann ein Kunstschultergelenk (Schulterprothese) eingesetzt werden. Allerdings bringt das Einsetzen einer Schulterprothese seltener ein gutes Ergebnis als eine künstliche Knie- oder Hüftprothese. Wenn Schmerzen das Hauptproblem sind, kann zunächst eine Injektion oder Schmerzmedikation in Erwägung gezogen werden.
Übungen
Ein typisches Übungsprogramm mit Übungen für Schulterarthrose besteht aus Mobilitäts- und Kräftigungsübungen. Ein solches Übungsprogramm kann bei einem Physiotherapeuten in Ihrer Nähe verfolgt werden. Möchten Sie gerne zu Hause trainieren? Bitte folgen Sie dem Online-Übungsprogramm für Schulterarthrose von zu Hause aus.
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin bei einer Physiotherapie-Praxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Boselli, K.J., Ahmad, C.S. & Levine, W.N. (2010). Treatment of glenohumeral arthrosis. Am J Sports Med. 2010 Dec;38(12):2558-72.
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2009). Onderzoek en behandeling van artrose en artritis. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Verhaar, J.A.N. & Linden, A.J. van der (2005). Orthopedie. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Winters, J.C., Windt, D.A.W.M. van der, Spinnewijn, W.E.M., Jongh, A.C. de, Heijden, G.J.M.G. van der, Buis, P.A.J., Boeke, A.J.P, Feleus, A. & Geraets, J.J.X.R. (2008). NHG-standaard. Schouderklachten. Tweede herziening. Huisarts Wet. 2008; 51(11):555-65.