Iliotibiales Band Syndrom
Läuferknie / Tractus iliotibialis Friktionssyndrom
Das Iliotibiales Band Syndrom ist eine häufige Ursache für Schmerzen an der Außenseite des Knies. Es tritt hauptsächlich bei Läufern und Radfahrern auf. Das Auftreten der Beschwerden kann mehrere Ursachen haben.
Früher wurde das Iliotibiales Band Syndrom als Tractus iliotibialis Friktionssyndrom bezeichnet. Es wurde angenommen, dass die Ursache der Schmerzen durch Reibung des Bandes am Knochen kommt, was jedoch nicht möglich ist.
Beschreibung der Erkrankung
Der Tractus iliotibialis ist eine Sehnenplatte, die sich an der Außenseite des Oberschenkels befindet. Die Sehnenplatte entspringt aus drei Gesäßmuskeln. Sie verläuft vom Becken bis zur Unterseite/Seite des Knies. Die Sehnenplatte sorgt sowohl für eine Streckung als auch für eine Beugung des Knies. Ein Teil der Sehnenplatte ist am Kniescheibe befestigt.
Zwischen der Sehnenplatte und der Außenseite des Knies liegen glattes Fettgewebe und ein Schleimbeutel. Diese sorgen dafür, dass keine Reibung zwischen der Sehnenplatte und dem Knochen entsteht. Durch Probleme mit dem Tractus iliotibialis können das Fettgewebe und der Schleimbeutel jedoch gereizt werden und sich verdicken. Dies verursacht vermutlich die Schmerzsymptome.
Ursache und Entstehung
Die Beschwerden werden meist bei Läufern oder Radfahrern beobachtet. Dies liegt an der häufigen Wiederholung des Beugens und Streckens des Knies in diesen Sportarten. Das Problem wird selten bei Nicht-Sportlern gesehen und tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Es gibt einige Faktoren, die zur Entwicklung eines Iliotibialband-Syndroms beitragen:
Umweltfaktoren
- Laufen auf Hügeln.
- Falsche Lauftechnik.
- Schnelle Änderungen der Trainingsintensität.
Anatomische Faktoren
- Stellung des Unterschenkels (nach innen drehend).
- Schwäche der Gesäßmuskeln.
- Einwärtsdrehung des Fußes.
- O-Beine.
Das Iliotibialband-Syndrom steht im Zusammenhang mit Schmerzen an der Kniescheibe und dem Trochanter-Major-Schmerzsyndrom. Dies liegt daran, dass die Tractus iliotibialis über den Trochanter Major verläuft.
Beschwerden und Symptome
Die Beschwerden entstehen allmählich. Der Schmerz beginnt am Ende des Trainings. Wenn die Beschwerden länger anhalten und sich verschlimmern, können sie auch zu Beginn des Trainings und letztendlich sogar in Ruhe vorhanden sein.
Diagnose
Die Diagnose wird auf Basis der körperlichen Untersuchung und der Anamnese des Patienten gestellt. Zusatzuntersuchungen sind selten erforderlich, um die Diagnose zu stellen. Besonders Veränderungen in den Aktivitäten sind ein wichtiges Merkmal.
Während der körperlichen Untersuchung wird geschaut, was eine mögliche Ursache sein kann. Dabei wird das gesamte Bein untersucht.
Behandlung
Am Anfang ist es wichtig, dass das gereizte Gewebe Ruhe bekommt. Hierfür ist die Verringerung bestimmter Sportaktivitäten notwendig. Häufig liegt eine Muskelschwäche der Gesäßmuskulatur vor. Dies kann durch Krafttraining verbessert werden. Wenn das Problem in der Stellung der Füße liegt, können eventuell Einlegesohlen empfohlen werden. Die Beschwerden entstehen hauptsächlich durch zu schnelles und zu intensives Sporttreiben. Hierauf wird auch während der Behandlung viel Wert gelegt. Ein guter Trainingsaufbau ist notwendig, um Beschwerden in der Zukunft zu vermeiden.
Übungen
Es gibt verschiedene Übungen, die man machen kann, um die Beschwerden des Iliotibialband-Syndroms zu lindern. Sehen Sie sich hier das Übungsprogramm mit Übungen für das Iliotibialband-Syndrom an.
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin bei einer Physiotherapie-Praxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2008). Onderzoek en behandeling van de knie. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.