Hüft-Impingement
Femoroacetabuläres Impingement / FAI

Ein Impingement ist eine Einklemmung von Gewebe. Beim Hüft-Impingement wird ein Bindegewebsring oder Hüftknorpel zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne eingeklemmt. Dies verursacht Schmerzen in der Hüfte.

Hüfte femoroazetabuläres Impingement FAI normal

Hüftimpingement wird auch femoroacetabuläres Impingement genannt, oft abgekürzt als FAI.

Beschreibung der Erkrankung

Das Hüftgelenk besteht aus einem Hüftkopf (caput femoris) und einer Hüftpfanne (acetabulum). Der Kopf und die Pfanne sind mit einer dünnen, glatten Schicht Knorpel bedeckt. Dies sorgt dafür, dass beide Teile des Gelenks gut übereinander gleiten können. Entlang des Randes der Hüftpfanne befindet sich ein Bindegewebsring. Dies ist das Labrum. Dank des Labrums bleibt der Hüftkopf besser in der Hüftpfanne sitzen.

Normalerweise besteht das Hüftgelenk aus einem runden Hüftkopf und einer tiefen Hüftpfanne. Die Rundung des Hüftkopfes passt perfekt in die Hüftpfanne. Beim Hüftimpingement haben der Hüftkopf und/oder die Hüftpfanne eine abweichende Form. Dadurch passen der Kopf und die Pfanne nicht mehr gut ineinander. Infolgedessen können der Knorpel und das Labrum eingeklemmt werden. Dies verursacht Schmerzen in der Hüfte und/oder Leiste.

Es gibt drei Arten von Hüftimpingement. Diese beschreiben die Gelenkform des Hüftkopfes und der Hüftpfanne.

Cam-Impingement
Hierbei ist die Rundung des Hüftkopfes nicht rund genug, wodurch dieser zu groß für die Hüftpfanne wird.

Pincer-Impingement
Hierbei hat die Hüftpfanne eine abweichende Form. Der Rand der Hüftpfanne steht zu weit heraus, wodurch die Hüftpfanne zu tief ist. Dies kann dazu führen, dass während der Bewegung der Hüftkopf gegen den Rand der Hüftpfanne stößt.

Kombiniertes (Mixed) Impingement
Dies ist eine Kombination aus einem Cam-Impingement und einem Pincer-Impingement. Beide Abweichungen sind vorhanden.

Die Standabweichung des Hüftgelenks gibt für sich allein keine Beschwerden. Aber, wenn die Standabweichung Schäden am Knorpel oder Labrum verursacht, können Beschwerden auftreten.

Schäden am Knorpel oder Labrum entstehen, weil der Hüftkopf und die Hüftpfanne durch die Standabweichung häufig und unter großen Kräften aufeinandertreffen.

Ursache und Entstehung

Die abweichende Form des Gelenks ist meist angeboren. Auch kann eine Abweichung des Hüftgelenks sich nach einer gebrochenen Hüfte (Hüftfraktur) entwickeln.

Die Beschwerden entstehen meist infolge der wiederholten starken Belastung der Hüfte. Dies geschieht beispielsweise bei Sportarten, bei denen die Hüfte häufig gedreht wird und viel Kraft aufgebracht werden muss.

Ein Hüftimpingement kommt häufiger vor bei:

  • Jungen Menschen von 15-50 Jahren.
  • Intensiven (Leistungs-)Sportlern.
  • Sportarten, die viel Hüftrotation erfordern (Fußball, Hockey, Golf, Rugby).

Beschwerden und Symptome

Hüftimpingement-Beschwerden können jahrelang schlummernd vorhanden sein, bevor sie wirklich in den Vordergrund treten. In der Anfangsphase, wenn es nur minimale Schäden gibt, verursacht ein Hüftimpingement überhaupt keine Schmerzen.

Die Beschwerden bei einem Hüftimpingement sind in der Regel Schmerzen und/oder Steifheit in der Leistenregion. Zudem kann Steifheit oder ein Verlust der Beweglichkeit in der schmerzhaften Hüfte auftreten.

Zunächst verspürt man nur Schmerzen, wenn die Hüfte in die Endstellung bewegt wird oder nach starken (Sport-)Aktivitäten. Das beschädigte Labrum oder der Knorpel wird dabei eingeklemmt. Im Laufe der Zeit treten die Beschwerden häufiger auf, zum Beispiel bei leichten Aktivitäten wie Sitzen oder Gehen.

Diagnose

Die Diagnose wird nach einer körperlichen Untersuchung gestellt, bei der die Beweglichkeit der Hüfte untersucht wird. Es wird auch geprüft, ob bei einklemmenden Bewegungen der Hüfte, wie gleichzeitiges Drehen und Beugen, ein Schmerz provoziert wird. Wenn ein Hüftimpingement vermutet wird, sollte dies durch ein Röntgenbild oder eine MRI Untersuchung bestätigt werden.

Behandlung

Nachdem die Diagnose gestellt wurde, wird in Absprache mit dem Arzt, dem Physiotherapeuten und dem Patienten ein geeignetes Behandlungsprogramm festgelegt. Dies kann zunächst darin bestehen, die Belastung auf die Hüfte zu reduzieren, indem das Aktivitätsmuster angepasst wird.

Darüber hinaus wird geprüft, ob es möglich ist, die Einschränkung der Beweglichkeit der Hüfte zu kompensieren, indem die umliegenden Bereiche mobilisiert werden, indem man die Bereiche um die Hüfte mobilisiert. Dazu gehört auch das Training von Muskelgruppen um die Hüfte.

Wenn das Aktivitätsmuster nicht angepasst werden kann oder die konservative (nicht operative) Behandlung keine Linderung der Beschwerden bringt, kann eine Operation in Betracht gezogen werden.

Übungen

Sehen Sie sich hier das Übungsprogramm mit Übungen für Hüftimpingement an.


Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin bei einer Physiotherapie-Praxis in Ihrer Nähe vereinbaren.

Hüfte femoroazetabuläres Impingement FAI Cam
Hüfte femoroazetabuläres Impingement FAI Pincer
Hüfte femoroazetabuläres Impingement FAI gemischt kombiniert
Hüftimpingement FAI Typen

Referenzen
Magee, D.J. (2014). Orthopedic physical assessment. Elsevier saunders: St. Louis.
Magee, D.J., Zachazewski, J.E., Quillen, W.S., Manske, R.C. (2016). Pathology and intervention in musculoskeletal rehabilitation. Elsevier, 2nd edition.
Philippon, M.J., Brian Maxwell, R., Johnston, T.L., Schenker, M. & Briggs, K.K. (2007). Clinical presentation of femoroacetabular impingement. Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2007-15:1041–1047.

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